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Mettingen

STAMMORT BEKANNTER TÖDDENFAMILIEN

Im 16. Jahrhundert bauten Mettinger Bauern auf den kargen Böden Flachs und Hanf an. Rohstoffe, aus denen im Töddenland Leinen von besonderer Qualität hergestellt wurden. Um Geld zu verdienen, verkauften arme Bauernsöhne und Heuerleute als Tüötten – so werden die Tödden hier genannt – auf vielen Handelswegen ihre Produkte. Von Mettingen aus ging es in die Welt – im Gepäck die ertragreichen Stoffe. Weil sie erfolgreich und dazu heimatverbunden waren, lebten in Mettingen bald wohlhabende und sesshafte Kaufleuten. C&A, Hettlage, Lampe und Boeker – diese Warenhäuser haben ihren Ursprung im Töddenwesen.

Der größte und prächtigste Altersruhesitz, den sich ein reicher Kaufmann im 19. Jahrhundert in seinem Heimatort errichten ließ, ist die Villa Voß im spätklassizistischen Baustil. Apropos Reichtum: Am „Tüöttenweg“ von Bockraden nach Mettingen stand ursprünglich der Armenpfahl, der heute am Ambergener Prozessionshäuschen zu finden ist. Wollte ein gut betuchter Passant Bedürftige unterstützen, konnte er hier eine milde Gabe entrichten.

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Tourist-Information

  • Schon gewusst?

    Seit dem 17. Jahrhundert zogen die Tödden als reisende Händler durch das Land. Zunächst brachten sie Leinen, später auch Kurz- und Eisenwaren „an den Mann“.

  • Schon gewusst?

    Mit einer eigenen „Geheimsprache“ waren die Tödden in der Lage, untereinander Vereinbarungen zu treffen, die für Außenstehende unverständlich blieben.

  • Schon gewusst?

    Der Begriff „Tödden“ bedeutet übersetzt „Kaufmann“.

  • Schon gewusst?

    Frauen waren am Wanderhandel nicht beteiligt.

  • Schon gewusst?

    Die Geheimsprache der Tödden ist mit dem Ende des Töddenhandels verschwunden.

  • Schon gewusst?

    Der „typische Tödde“ trug Kniebundhose, dazu einen langen Mantel mit Silberknöpfen und einen breitkrempigen Hut.

  • Schon gewusst?

    Die aus der Region stammende Textilkaufhauskette C&A und die ehemaligen Modehäuser der Hettlage-Gruppe haben ihre Wurzeln bei den Tödden.

  • Schon gewusst?

    Die wichtigsten Handelsrouten der Tödden führten zunächst in die Niederlande.

  • Schon gewusst?

    In der Blütezeit des Töddenhandels im 18. Jahrhundert pflegten sie Wirtschaftsbeziehungen bis nach England und ins Baltikum.

  • Schon gewusst?

    Mehrspännige Pferdewagen waren das wichtigste Transportmittel der Tödden im Fernverkehr. Eilbestellungen konnten auch per Postkutsche verschickt werden.

  • Schon gewusst?

    In den Niederlanden waren von Pferden gezogene Flussschiffe und seegängige Fährschiffe die idealen Verkehrsmittel der Tödden.

  • Schon gewusst?

    Wichtigstes Handelsgut der Tödden war das Westfälische Leinen.

  • Schon gewusst?

    Die Tödden waren spezialisiert auf den Hausierhandel in abgelegenen ländlichen Regionen, wo man sonst wenige Einkaufsmöglichkeiten hatte.

  • Schon gewusst?

    Das Handelssystem der Tödden war arbeitsteilig aufgebaut. Großkaufleute organisierten Einkauf und Transport und Wanderhändler den Absatz an der Haustür.

  • Schon gewusst?

    Erst nach langjähriger Kaufmannschaft in der Fremde konnten die Tödden eine Familie gründen, die sie aber nur selten sahen.

  • Schon gewusst?

    Erst wenn der Verdienst für den Ruhestand reichte, gaben die Tödden ihre rastlosen Handelsreisen auf.

  • Schon gewusst?

    Die Tödden stammten aus der Landbevölkerung. Ihre Häuser sahen zunächst aus wie die üblichen Bauernhäuser aus Fachwerk.

  • Schon gewusst?

    In der Zeit um 1800 errichteten sich reiche Töddenfamilien erstmals massive Wohnhäuser aus Stein, die an niederländische Landhäuser erinnern.

  • Schon gewusst?

    Im 19. Jahrhundert errichteten sich viele Kaufleute in ihren Heimatdörfern repräsentative Altersruhesitze.

  • Schon gewusst?

    Die Tödden stammten fast ausnahmslos aus katholischen Dörfern und waren ihrem Glauben tief verbunden.

  • Schon gewusst?

    Ihre Treue zum katholischen Glauben dokumentierten die reichen Tödden auch durch das Stiften von Kunstwerken für die Kirchen ihrer Heimatdörfer.

  • Schon gewusst?

    Die Kaufleute legten Wert auf eine gute Ausbildung ihrer Söhne. Die Eltern stellten hierfür Privatlehrer an oder gründeten private Kaufmannsschulen.

    Gefördert durch:

    Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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