Die Radroute

Die „Tödden“ – das waren reisende Händler, die aus einer kleinen Region heraus in ganz Nordeuropa wirkten. An vielen Orten finden sich bis heute Spuren des Töddenwesens.

Der Töddenland-Radweg nimmt Sie auf insgesamt 122 km mit auf einen abwechslungsreichen Rundkurs durch das historische „Töddenland“.

Entlang der Strecke entdecken Sie verträumte Dörfer, idyllische Städtchen und viele Sehenswürdigkeiten, die die Welt der wandernden Kaufleute hautnah erlebbar machen. Aber auch Natur pur, malerische Landschaften und spannende Ausflugsziele warten auf Sie. 

Durchfahren werden Ibbenbüren, Hopsten, Recke und Mettingen im Tecklenburger Land sowie Schapen, Beesten, Messingen, Thuine und Freren im Südlichen Emsland.

Tödden-Stationen

An insgesamt 22 Tödden-Stationen gibt es für die Radfahrer Informationen über die Töddenkultur:

Das Erlebnis

ENTDECKEN – ERLEBEN – GENIESSEN

Der Töddenland-Radweg führt Sie in die Nähe des Teutoburger Waldes und auf das Schafberg-Plateau. Genießen Sie die Natur mit malerischen Ausblicken, radeln Sie auf einer idyllischen Etappe entlang des Aasees und erleben Sie nach der Querung des Mittellandkanals die einzigartige Flora und Fauna in den Naturschutzgebieten Heiliges Meer und Recker Moor. Im Südlichen Emsland lockt die Route mit flachen Wegen durch Heide- und Moorlandschaften und durch Wiesen und Felder bis hin zum idyllischen Saller See. Zahlreiche Ausflugsziele garantieren eine abwechslungsreiche Radtour.

Die Tödden

Seit dem 17. Jahrhundert zogen die Tödden als reisende Händler durch das Land. Zunächst brachten sie Leinen, später auch Kurz- und Eisenwaren „an den Mann“.

Durch gut organisierte Geschäftsbeziehungen verhalfen die Tödden der früher niederländisch regierten („oranischen“) Grafschaft Lingen zu wirtschaftlichem Wohlstand. Mit einer eigenen Sprache waren die Tödden in der Lage, untereinander Vereinbarungen zu treffen, die für Außenstehende unverständlich waren. Aus dieser Geheimsprache stammt auch der Begriff „Tüödden“ selbst, der übersetzt „Kaufmann“ bedeutet. Die Nähe zu den Niederlanden begründete die ersten Handelserfolge, die die Tödden im 18. Jahrhundert auf weite Teile Nordeuropas ausdehnen konnten. Auch die aus der Region stammende Textilkaufhauskette C&A und die ehemaligen Modehäuser der Hettlage-Gruppe haben ihre Wurzeln bei den Kaufleuten, die sich Tödden nannten. Im 19. Jahrhundert erlebte der Töddenhandel seinen Niedergang: Kriege, Handelsembargos und hohe Sonderzölle besiegelten das Ende dieser besonderen Wirtschaftskultur.

Die Etappen

In die Rundtour können Sie überall einsteigen und sie in beliebiger Richtung befahren. Ein ÖPNV-Anschluss ist an den Bahnhöfen Ibbenbüren-Laggenbeck, Ibbenbüren und Ibbenbüren-Esch (Ortsteil Püsselbüren) vorhanden. Die Route besteht aus folgenden Etappen:

ETAPPELÄNGE
Ibbenbüren, Aasee – Ibbenbüren-Uffeln, Kanalbrücke
12,8 km
Ibbenbüren-Uffeln, Kanalbrücke – Hopsten
9,2 km
Hopsten – Schapen
4,4 km
Schapen – Beesten
9,8 km
Beesten – Messingen
7,3 km
Messingen – Thuine
5,6 km
Thuine – Saller See
9,2 km
Saller See – Freren
9,2 km
Freren – Schale
10,1 km
Schale – Halverde
6,7 km
Halverde – Recke
12,1 km
Recke – Steinbeck
4,5 km
Steinbeck – Mettingen
9,9 km
Mettingen – Ibbenbüren - Laggenbeck
7,2 km
Ibbenbüren-Laggenbeck – Ibbenbüren, Aasee
9,9 km

Die Radkarte

Die Radkarte zum Töddenland-Radweg erhalten Sie bei allen beteiligten Orten und Städten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Tourist-Informationen helfen Ihnen gerne weiter.

GPS-Tracks herunterladen: Rein in den Bord-Computer und los geht es: Mit diesen GPX-Dateien haben Sie den gesamten Streckenverlauf immer im Blick und können ihm problemlos folgen.

  • Schon gewusst?

    Seit dem 17. Jahrhundert zogen die Tödden als reisende Händler durch das Land. Zunächst brachten sie Leinen, später auch Kurz- und Eisenwaren „an den Mann“.

  • Schon gewusst?

    Mit einer eigenen „Geheimsprache“ waren die Tödden in der Lage, untereinander Vereinbarungen zu treffen, die für Außenstehende unverständlich blieben.

  • Schon gewusst?

    Der Begriff „Tödden“ bedeutet übersetzt „Kaufmann“.

  • Schon gewusst?

    Frauen waren am Wanderhandel nicht beteiligt.

  • Schon gewusst?

    Die Geheimsprache der Tödden ist mit dem Ende des Töddenhandels verschwunden.

  • Schon gewusst?

    Der „typische Tödde“ trug Kniebundhose, dazu einen langen Mantel mit Silberknöpfen und einen breitkrempigen Hut.

  • Schon gewusst?

    Die aus der Region stammende Textilkaufhauskette C&A und die ehemaligen Modehäuser der Hettlage-Gruppe haben ihre Wurzeln bei den Tödden.

  • Schon gewusst?

    Die wichtigsten Handelsrouten der Tödden führten zunächst in die Niederlande.

  • Schon gewusst?

    In der Blütezeit des Töddenhandels im 18. Jahrhundert pflegten sie Wirtschaftsbeziehungen bis nach England und ins Baltikum.

  • Schon gewusst?

    Mehrspännige Pferdewagen waren das wichtigste Transportmittel der Tödden im Fernverkehr. Eilbestellungen konnten auch per Postkutsche verschickt werden.

  • Schon gewusst?

    In den Niederlanden waren von Pferden gezogene Flussschiffe und seegängige Fährschiffe die idealen Verkehrsmittel der Tödden.

  • Schon gewusst?

    Wichtigstes Handelsgut der Tödden war das Westfälische Leinen.

  • Schon gewusst?

    Die Tödden waren spezialisiert auf den Hausierhandel in abgelegenen ländlichen Regionen, wo man sonst wenige Einkaufsmöglichkeiten hatte.

  • Schon gewusst?

    Das Handelssystem der Tödden war arbeitsteilig aufgebaut. Großkaufleute organisierten Einkauf und Transport und Wanderhändler den Absatz an der Haustür.

  • Schon gewusst?

    Erst nach langjähriger Kaufmannschaft in der Fremde konnten die Tödden eine Familie gründen, die sie aber nur selten sahen.

  • Schon gewusst?

    Erst wenn der Verdienst für den Ruhestand reichte, gaben die Tödden ihre rastlosen Handelsreisen auf.

  • Schon gewusst?

    Die Tödden stammten aus der Landbevölkerung. Ihre Häuser sahen zunächst aus wie die üblichen Bauernhäuser aus Fachwerk.

  • Schon gewusst?

    In der Zeit um 1800 errichteten sich reiche Töddenfamilien erstmals massive Wohnhäuser aus Stein, die an niederländische Landhäuser erinnern.

  • Schon gewusst?

    Im 19. Jahrhundert errichteten sich viele Kaufleute in ihren Heimatdörfern repräsentative Altersruhesitze.

  • Schon gewusst?

    Die Tödden stammten fast ausnahmslos aus katholischen Dörfern und waren ihrem Glauben tief verbunden.

  • Schon gewusst?

    Ihre Treue zum katholischen Glauben dokumentierten die reichen Tödden auch durch das Stiften von Kunstwerken für die Kirchen ihrer Heimatdörfer.

  • Schon gewusst?

    Die Kaufleute legten Wert auf eine gute Ausbildung ihrer Söhne. Die Eltern stellten hierfür Privatlehrer an oder gründeten private Kaufmannsschulen.

    Gefördert durch:

    Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.

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